Über das Buch

Die Bücher von Irvin Yalom begeisterten mich seit Jahrzehnten, immer wieder. vor 25 Jahren las ich seine ersten Werke. Und so habe ich selbstverständlich sofort zugegriffen, als dieses letzte Werk erschien. Es ist wahrlich keine leichte Kost, denn es geht um den schmerzlichen Abschied zweier zutiefst Liebender im heutigen Amerika und Yalom ist so ehrlich, wie ein Mann nur sein kann, dessen große, lebenslange Liebe sich daran macht, ihn für den Rest seines Lebens zu verlassen.

Die beiden Autoren gehen offen mit ihren Herausforderungen um, Yalom spricht über seine eigene zunehmende Vergesslichkeit, Marilyn über die in USA erlaubte Unterstützung beim assistierten Suizid, die Debatten, Abschiede von Freunden, vom Leben, ihre Schmerzen, die Behandlungen - das ganze elende Programm.

Die Rezensionen der Leser schwanken zwischen sehr gut und unerträglich. Ich fand es keinesfalls so einfach zu lesen, wie seine vorherigen Bücher. Zudem sagen manche, die deutsche Version sei nicht gut übersetzt. Ich habe die englische Hörbuchversion gehört, kann es also nicht beurteilen.

Dieses erste gemeinsam verfasste Buch des Ehepaares Yalom ist zugleich auch das letzte. Schon in seinen früheren Büchern wurde Irvin Yalom nicht müde, den überragenden Einfluß seiner Frau auf seine Entwicklung und Reifung heraus zu stellen. Aus einfachsten Anfängen heraus hatten die beiden ein großes, gesegnetes, ungemein produktives und schließlich auch sehr priviligiertes Ehe- und Familienleben. Auch das wird immer wieder deutlich und manch einer könnte da schon auch einmal etwas neidisch werden. Die Unzertrennlichkeit der beiden war eine ungeheure Kostbarkeit. seine Arbeit als Therapeut auch. Beides hat ein Ende und hier wird es beschrieben. In diesem Buch haben noch einmal alle großen Themen aus beider Lebenswerk Ihren Auftritt.

"Unzertrennlich" ist keine leichte Kost und vielleicht für so manch einen vielleicht so hilfreich wie Ken Wilbers Buch über den Abschied von seiner vom Krebsleiden geplagten Frau.

Es ist eindeutig ein Senioren-Buch, und keineswegs so leicht zu lesen wie seine anderen Werke. Vorreiter war "Staring at the sun", auch da widmete er sich dem unvermeidlichen Thema Tod.

Deshalb empfehle ich es auch, so manch einer mag darin Trost finden. Und wer es lieber leichter hat: dann lesen Sie vielleicht "und Nietzsche weinte" oder ein anderes seiner Werke!